Wahrscheinlich während eines Spaziergangs wurde der 78-jährige Hubertus Wollmann von einer aggressiven Schafherde entlang der Landesstraße 3078 zwischen Vasbeck und Massenhausen überrascht und belagert. Durch Zufall entdeckte eine Streife der Mengeringhäuser Polizei den hilflosen Mann und konnte dem Drama ein Ende bereiten. Nach Angaben des leitenden Streifenführers Siegfried Pomm, wollte die Streifenwagenbesatzung ein kleines Nickerchen in einem Waldstück bei Gut Frederinghausen abhalten, als die beiden Polizisten auf einen Mann im grünen Lodenmantel mit Gummistiefeln aufmerksam wurden, der vehement durch Pfeifen, Rufen und Trillern auf sich aufmerksam machte.
Die beiden Beamten stellen daraufhin ihr Auto in sicherer Entfernung zur Schafherde ab und beobachteten das Drama zwei Stunden lang, bis sich die Erkenntnis durchsetzte, dass der alte Mann Hilfe benötigt. Siegfried Pomm bestätigte dem Waldecker Tagblatt: "Mittlerweile hatte sich der Mann im grünen Lodenmantel einen Stock von einem Busch abgeschnitten und bewarf die Schafherde immer wieder mit Erdklumpen um die aggressiven Viecher auf Distanz zu halten. Als wir sahen, das sich auch Hunde unbemerkt unter die Schafherde mischen wollten, mussten wir eingreifen, da Gefahr für das Leben des alten Mannes bestand", so der 26-jährige Vollblutpolizist.
Ein herbeigeholtes MEK aus Kassel beendete die Tragödie auf der Wiese mit Tränengas, Blendgranaten und Elektroschocker. Nach Angaben von Siegfried Pomm hatte es dem 78-jährige Hubertus Wollmann die Sprache verschlagen. Pomm: "Der alte Mann muss das erlebte erstmal verarbeiten, das wird nicht von heut auf morgen geschehen". Während Hubertus Wollmann in ein nahes Krankenhaus eingeliefert wurde, mussten die Hunde in ein Tierheim gebracht werden. Die 400 Schafe werden von Bewohnern der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Mengeringhausen betreut.
Nach dem Besitzer der Schafe wird nach Polizeiangaben derzeit noch gefahndet.
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